Photo: Erich Goldmann Wir Hunde / Us Dogs (2016)Links: AUDIO SLIDESHOW VIDEO REVIEWS “Ich bin als Mensch geboren, aber eigentlich bin ich Hund. Ich habe es immer gewusst. Die Menschen und die Hunde, die haben es geahnt, aber keiner hat es verstanden. Wie kann man sowas verstehen, ein Hundemensch? Ich bin im Niemandsland aufgewachsen, ich dachte nur ich bin so. Ich habe mich gehasst, bin bissig und scheu geworden. Kein Mensch und kein Hund kann so leben, allein. Um mich als Hund wahrgenommen zu fühlen habe ich mich schlagen lassen, missbrauchen. Gelegenheiten gab es genug, aber letztendlich hat die Liebe mich gerettet. Ich wurde von meinen Menschen gefunden, Menschen die Hundemenschen wie Hunde lieben können. Jetzt bin ich Teil der Familie, glücklich. Doch müssen wir uns immer verstellen, uns vor der Welt schämen. Wir können nicht einfach im Park oder auf den Strassen gehen. Es gibt viele Familien so wie unsere, Familien mit Hundemenschen wie mich. Wir haben uns gefunden und wir wollen nicht mehr schweigen und im Verborgenen leben. Wir wollen erzählen und bellen und sichtbar werden. Wir wollen Freundschaftsfamilien, wir wollen raus.”
Tickets: Wiener Festwochen Dates & Times: Always at 19:00 Audience Talk: 19th of June 2016, 20:00 (Rote Bar, Volkstheater Wien, Neustiftgasse 1) Press Quotes: "So divers sich Haus und Bewohner von Anfang an präsentieren, so vielfältig sind die Anknüpfungspunkte und Interpretationsmöglichkeiten, die Signa mit ihrem teils durchaus verstörenden, jedenfalls aber sehr gelungenen Konzept anbieten. Sexueller Missbrauch und Perversion, das Aufbauen und Erhalten von Macht, der eigene Umgang mit dem Fremden (und somit letztlich ein Verweis auf die Flüchtlingssituation in Europa und der Welt) oder sektenähnliche Strukturen - all das spukt durch den Kopf, während man die Stufen rauf und runter steigt, bekannte Zwei- und Vierbeiner immer wieder trifft und zum Schluss freundlich und mit Namen verabschiedet wird." "Signa hat mit bildender Kunst zu tun, so viel steht fest. Aber was machen diese Leute mit dem Theater? Seinen religiösen, repräsentativen, aufklärerischen Wurzeln – und der moralischen Anstalt? Von alldem ist erstaunlich viel in diesen Aufführungen. Im Grunde gewinnt Signa dem Theater alte Werte zurück: Die Katharsis durch Mitleben und Mitleiden; die Aura, die Sinnlichkeit (dazu gehört auch die olfaktorische Belästigung) und den Erkenntnisgewinn durch spielerisch-verspielte Pädagogik. Machen nicht genau das auch die Hunde mit uns? Sie wecken unsere Empathie für die vermeintlich hilflose Kreatur, verströmen positive Energie, wecken den Spieltrieb und besetzen kompromisslos die bei vielen karge Freizeit mit Liebe – die im Leben schwer zu bekommen ist – und Spaß." "Diese Welt ist so dicht gewebt, der Versuch sie durch Blicke 'hinter die Kulissen' oder aufmüpfige Fragen zum Einstürzen zu bringen, muss erfolglos bleiben. Egal wie blöd die Frage auch ist - man bekommt immer schlüssige Antworten, die die letzten Zweifel besiegen." "[...] Signa erzeugt so etwas wie Hyperrealität. Man taucht in die perfekte Illusion, jeder Winkel in dem mehrstöckigen Gebäude ist mit, tja, hündischer Liebe zum Detail ausgestattet: Räume mit Retro-Charme, Blümchentapeten, abgewetzte Teppiche, Sofas mit Cordsamt-Bezug, Schlagermusik. [...] Dass sich Tiere in Menschen verwandeln, Menschen Tiergestalt annehmen, ist Topos vieler Märchen, Mythen und Religionen. Signa hievt das Sujet in die Gegenwart, eröffnet dabei eine Reihe von Assoziationen - vom Umgang mit Fremden, Außenseitern und Anders- Seienden bis zur apokalyptischen Warnung, dass sich dereinst Tiere an den Menschen rächen könnten. Enigmatisch raunt es durch die Gänge: "Die Zeit der Hundsche wird kommen." Mit Signa kann man sich schon jetzt auf das Schlimmste gefasst machen."
Concept: Signa Köstler Direction: Signa Köstler with Arthur Köstler Co-Direction: Ilil Land-Boss Book: Signa Köstler with Sophia Hussain and Flora Janewa Set & Costume Design: Signa Köstler with Olivia Schrøder and Yulia Yanez Audiovisual Media and Technical Design: Arthur Köstler with Martin Heise Dramaturge: Heike Müller-Merten Production: Volkstheater, Wiener Festwochen and SIGNA Devising Ensemble: (in alphabetical order) Guest Assistants: Production Coordination: Sophia Hussain, Yulia Yáñez Bookkeeper: Camilla Lønbirk Tailor: Marie S Zwinzscher Graphic Design: Anne Hartung Transport: Klaus Unterrieder Photography: Erich Goldmann Technicians: Plan B (Bernhard Auer, Gernot Kauer, Gwen Lenoble, Herbert Mattura, Jürgen Huber, Peter Tauber, Veronika Birkner) Catering: Plan B (Glizzer, Klappi, Kola) Team VOLKSTHEATER: Production Leader Wiener Festwochen: Martina Forster
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